Die Chausseegeldhebestelle in Altenrode 1842 bis 1935


Der 13. Mai 2018 stand im Komturhof ganz im Zeichen der Vorbereitungen zur 1000-Jahrfeier. Der Vortrag „Die Chausseegeldhebestelle in Altenrode 1842 bis 1935“ beleuchtete diesen Abschnitt der Gemeindegeschichte.

Die Hebestelle ist wie ein Spiegel, der uns das Geschehen über 93 Jahre in Altenrode zeigt. Besonders die vorbereitenden Straßenbauarbeiten in den 1830er Jahren in der Grafschaft, die Arbeit der vier Erheber in dieser Zeit, die Lebensumstände ihrer Familien und die Verwaltung der Hebestelle durch die gräfliche Kammer wurden betrachtet.

Anhand von bildlichen Darstellungen wurden die genannten Schwerpunkte anschaulich untermauert.

Die unumstrittenen „Renner“ beim Vortrag waren natürlich die drei im Original erhaltenen Tafeln der Hebestelle, die im Festraum präsentiert wurden. Der Familie Mischler ist es zu verdanken, dass das überhaupt möglich war. Durch die Bewahrung dieser Zeitzeugen können wir heute feststellen, dass Darlingerode wahrscheinlich der einzige Ort im ehemaligen Kreis Wernigerode ist, wo noch alle drei Tafeln erhalten sind. Das war auch der Grund dafür, dass der Heimatverein sich entschloss, die angegriffene große Tafel restaurieren zu lassen. Den Auftrag übernahm des Restauratorenkollegium Blankenburg. Herr Matthias Pröpper, der die Restaurierung ausführte war an diesem Tag ebenfalls anwesend und erläuterte seine Arbeit. Möglich wurde die Restaurierung durch die Unterstützung von Herrn Harald Rautenbach, vom Ingenieurbüro Weber, der Zahnarztpraxis Meenken und natürlich vom Heimatverein selber.

 Für eine Überraschung sorgte einen Tag vor dem Vortrag Peter Mischler. Daher konnten wir auch noch den originalen Fensterflügel mit separater Öffnung präsentieren, durch den die Erheber nachts das Chausseegeld kassierten. Dieses Prachtstück soll nun aufgearbeitet und so bewahrt werden.

 Völlig überrascht war der Heimatverein von der großen Resonanz bei dieser Veranstaltung. Der Festsaal war zu klein, die Luft wurde knapp für die etwa 80 Besucher. Diese waren natürlich überwiegend aus Darlingerode. Aber Gäste waren auch aus anderen Orten gekommen. Darunter aus Veckenstedt, Ilsenburg und Wernigerode, wo es ebenfalls Hebestellen gab. Das führte natürlich beim anschließenden Kaffeetrinken im Garten des Komturhofes zu vielen Gesprächen. Selbst Darlingeröder staunten, was die Geschichte der Hebestelle so alles erzählen kann.

Wer noch mehr über die Geschichte der Hebestelle und weitere Geschichten und Begebenheiten aus dem „alten“ Altenrode erfahren will, kann sich auf die „Festschrift 1000 Jahre Altenrode“ freuen. Dreizehn Autoren sind an dieser Festschrift mit sehr interessanten Aufsätzen beteiligt.

Die Festschrift im Umfang von 192 durchweg farbigen A4-Seiten und mit festem Einband wird am 14.07.2018 vorgestellt und kann von da an käuflich erworben werden.

 

Die drei Tafeln der Hebestelle und das Fenster, mit zusätzlicher Öffnung zum Kassieren der Chausseegebühr bei nacht
Die drei Tafeln der Hebestelle und das Fenster, mit zusätzlicher Öffnung zum Kassieren der Chausseegebühr bei nacht


Die Einladung zum Vortrag am 13. Mai 2018 im Komturhof

In Vorbereitung der 1000-Jahrfeier von Altenrode lädt der Heimatverein Darlingerode in seiner Reihe „KOMM ZUM KOMTURHOF“ am Sonntag, den 13. Mai 2018 ab 14 Uhr zu einem Vortrag über die Hebestelle Altenrode mit anschließender Kaffeetafel ein.

Dabei besteht die einmalige Möglichkeit alle drei Originaltafeln der Hebestelle im Festraum aus der Nähe zu betrachten. Besonders stolz ist der Heimatverein darauf, dass er die große Holztafel von 1890 in neuem Glanz präsentieren kann. Matthias Pröpper vom Restauratorenkollegium Blankenburg, der die Tafel restauriert hat, wird ebenfalls anwesend sein.

Mit der Einrichtung einer Hebestelle für Wegegeld zum Zweck der Straßenunterhaltung wurde im Jahre 1842 aus der ehemaligen Domänenschäferei Altenrode ein Chausseehaus.

Im Rahmen der Vorbereitung der 1000-Jahrfeier von Altenrode wurden Archive durchforstet, um möglichst viele Details über die Hebestelle herauszufinden.

Die Chausseegelderhebung in Altenrode und in anderen Orten der Grafschaft begann, nachdem umfangreiche Straßenbauarbeiten durchgeführt waren.

Die Hebestelle ist wie ein Spiegel, der uns das Geschehen über 93 Jahre in Altenrode zeigt. Besonders die vorbereitenden Straßenbauarbeiten in der Grafschaft, die Arbeit der vier Erheber in dieser Zeit, die Lebensumstände ihrer Familien und die Verwaltung der Hebestelle durch die gräfliche Kammer werden betrachtet.

Nach dem Vortrag von Eberhard Schröder mit vielen interessanten Bildern werden alle drei Chausseetafeln wieder außen an der Komturhofscheune angebracht. Der Eintritt ist frei, über Spenden freut sich der Verein.

Danach gibt es im Garten des Komturhofes Kaffee und frisch gebackenen Kuchen aus dem Vereinsbackofen.

Die Chausseegeldhebestelle Altenrode um 1920. Vor der Tür  steht sehr wahrscheinlich der damalige Erheber Karl Köhler.

 

Die Chausseegeldhebestelle Altenrode im November 2017. Das Baudenkmal befindet sich in einem sehr gepflegten Zustand.